Auch wenn Kian Verständnis aufzeigte, konnte er nicht leugnen, dass er sich auf den Moment freute, wenn sie sich endlich näher kommen würden. Er brauchte es zwar nicht zum Überleben und dergleichen, doch war Kian auch nur ein Mann und als solcher hatte er eben Bedürfnisse, auch wenn es ihm niemals im Traum einfallen würde, Feli zu bedrängen. Er hasste Männer, die solche Verbrechen begangen, da würde er sich ganz sicher nicht auf die gleiche Stufe herab begeben. "Über alles und nichts", wisperte Kian leise und lächelte sie sanft an, ehe ihre süßen Lippen ihn schon wieder in Beschlag nahmen. Wohlig seufzte Kian auf. Sie machte ihn einfach nur verrückt und als sie meinte, sie liebe ihn auch, lächelte er nur noch mehr und küsste sie wieder, lang und voller Liebe.

"Also schon wieder über viel zu viel.", stellte sie sanft fest und fuhr ihm durch die Haare, während sie liebevoll lächelte. Das war noch so etwas, dass sie anfangs abgeschreckt hatte. Sie wusste nie, was er gerade dachte und meistens sagte er es auch nicht. Es waren immer ähnliche Aussagen, wie gerade eben, aber in der zwischen Zeit kam sie damit zurecht und lächelte ihn nur sanft an. Außerdem gab es dann ja schon wieder wichtigeres: seine sanften Lippen unter ihren, die sich dann schon wieder auf ihre legten, nachdem sie ihm gesagt hatte, dass sie ihn auch liebte. Mit der gleichen Liebe und dem wohligen Kribbeln in seinem Bauch erwiderte sie seinen Kuss und schob sich dabei ganz über ihn. Sanft schob sie ihre Arme um seinen Nacken und strich durch seine Haare.

Kian war wirklich froh und dankbar, dass Feli nicht von der Sorte Frau war, die immer alles wissen wollte und solange bohrte, bis man das Gefühl hatte, jeden Moment durchzudrehen. Er wollte einfach nicht darüber reden und dass Felicitas das akzeptierte, war ihm mehr als nur recht und er war ihr wirklich sehr, sehr dankbar dafür. Dennoch nahm sich Kian vor, später entweder mit Brydis oder Kaley zu reden. Er brauchte einfach jemanden, mit dem er sich unterhalten konnte und da Thomas in Hogwarts war. Wobei ..., überlegte er sich und fasste einen Entschluss. Er würde Thomas besuchen, das konnte ihm niemand verbieten! Thomas war immerhin sein bester Freund, auch wenn es Zeiten gab, in denen Kian den Laval am liebsten beim lebendigen Leib gehäuft und ihn geköpft hätte. "Wollen wir den ganzen Tag hier verbringen?", wisperte er leise, um sich abzulenken und blickte Feli an, nachdem er den Kuss wieder gelöst hatte. Kian brauchte einfach die Natur und Bewegung, lange still sein zu müssen, behagte ihn nach wie vor nicht.

Feli hatte es gar nicht nötig ewig darauf rumzuhacken, schon alleine, weil ihre eigenen Gedanken viel zu verworren waren um sie zu entschlüsseln. Sogar für sie selbst. Und immerhin war sie diejenige, die sich ein Nest gebaut hatte, weil sie ein Vogel sein wollte. Da wäre es nur unfair, wenn sie von ihm verlangen würde, dass er ihr alles erzählte. So lächelte sie jetzt einfach an seinen Hals und kuschelte sich an ihren "Adlerhelden". Noch etwas, was Kian aushalten musste. Sie zog ihn immer in ihre Fantasien hinein und er musste jedes Mal mitspielen, was er ohne zu murren immer wieder tat. "Nein wollen wir nicht. Gehst du mit mir trainieren? Ich fühle mich total.. schlapp und unausgeglichen... ich hatte viel zu lange keinen Auftrag mehr.", jammerte sie und sah ihn bettelnd an, als ob Kian es wäre, der ihr Aufträge geben könnte.

Es waren solche Kleinigkeiten, die er an Felicitas besonders liebte wie ihre fast schon kindliche Fantasien. Sie machten sie einfach menschlich und süß, auch wenn Kian wusste, dass sie es auch faustdick hinter den Ohren haben konnte, wenn sie es nur wollte. Er grinste leicht und rollte sich schließlich von ihr herunter und brachte sich in eine sitzende Position, ehe er auf die Beine sprang, sich einmal um sich drehte und Feli auf die Beine zog. "Genau darauf wollte ich hinaus, ich hab ewig nicht mehr trainiert, Adlerchen", meinte er lachend und hob sie dann einfach auf seinen Rücken und lief lachend mit ihr aus dem Zimmer, ehe er sie im Gang absetzte. Sie hielten es ja immer noch irgendwie geheim - auch wenn das jeder wusste - aber in den Moment hatte es ihn überkommen.

Kichernd merkte sie, wie er sich jetzt von ihr runter rollte und sich dann hinsetzte, ehe sie schon auf die Beine gezogen wurde und sich lachend in seine Arme fallen ließ. "Dann passt ja alles perfekt du Spatz.", sagte sie kichernd und lachte dann auf, als er sie einfach auf seinen Rücken hob und heraus rannte, was sie noch mehr lachen ließ, ehe sie ja im Gang abgesetzt wurde und sich verstohlen umsah. Sie hielten es ja noch geheim, obwohl es vermutlich allen klar war, aber egal.

Tbc: Trainingsplatz